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Persistierende Canini- bleibende Milcheckzähne

Wir sehen sehr häufig Junghunde kleiner Rassen, bei denen der Zahnwechsel vom Milchgebiss auf das bleibende Gebiss nicht vollständig erfolgt ist. Man nennt das persistierende (verbleibende) Milchzähne.

Was bedeutet das für den Junghund?

  • Der Zahnwechsel sollte bei Junghund mit 6 Monaten abgeschlossen sein.
  • Milchzähne, die sich danach noch im Maul befinden, sind „pathologisch“ also krankhaft/abnorm
  • Durch eine Fehlleistung beim Zahnwechsel fällt der Milchzahn nicht selbstständig aus, sondern verbleibt im Kiefer.
  • Der bleibende Zahn bricht davor, dahinter oder seitlich davon durch
  • Der Zahn, der hiervon am häufigsten betroffen ist, ist das Caninus- also der Eckzahn
  • Man spricht medizinisch hier von einer Malokklusion (Fehlstellung) der Klasse 1. Die Oberkiefer- und Unterkieferlänge ist in diesen Fällen normal lang – es liegt lediglich eine Einzelzahnfehlstellung vor.

Was passiert beim Zahnwechsel normalerweise?

  • Wenn der bleibende Zahn im Kiefer unter dem dazugehörenden Milchzahn nach Außen stößt, löst er die Wurzel des darüberliegenden Milchzahnes auf.
  • Kurz vor dem Durchbrechen des bleibenden Zahnes aus dem Kiefer fällt dann der Rest des Milchzahnes aus. Oft kann man diese Teile auf dem Boden liegend finden. Hierbei handelt es sich aber nicht um den ganzen Zahn, sondern nur um seine Krone (also den von außen sichtbarem Teil des Zahnes). Dessen Wurzel wurde bereits aufgelöst.

Was ist bei persistierenden Zähnen anders?

  • Wenn der bleibende Zahn nicht direkt unter, sondern neben dem dazugehörenden Milchzahn aus dem Kiefer stößt, so wird die Wurzel des Milchzahnes nicht aufgelöst (resorbiert).
  • Dadurch verbleibt der Milchzahn zusätzlich zum bleibenden Zahn im Gebiss.
  • Leider hat der Milchzahn nun keine Möglichkeit mehr, selbstständig auszufallen.

Warum ist das ein Problem?

  • Wenn es sich um einen persistierenden Caninus (Eckzahn) im Unterkiefer handelt, so wird der verbleibende Caninus nach innen verdrängt. Er steht also neben dem Milchzahn im Maul.
    • Dadurch wird der verbleibende Zahn in seinem Winkel verändert und seht steil.
    • Das führt zu einer Verletzung im harten Gaumen des Oberkiefers, oder im Zwischenraum von Eckzahn und letztem Schneidezahn im Oberkiefer. (traumatischer Einbiss)
    • Der Einbiss im Oberkiefer führt häufig zu einer bremsenden Wirkung auf das Wachstum des Unterkiefers (weil sich der Unterkiefercaninus im Oberkiefer verkeilt)
    • Somit entwickelt sich eine Kieferfehlstellung der Klasse 2, wo sich das Unterkiefer verkürzt darstellt.
  • Wenn der persistierende Caninus im Oberkiefer auftritt, bricht der bleibende Zahn meist vor dem persistierenden Zahn durch.
    • Dadurch wird die Lücke zwischen dem letzten Schneidezahn und dem Caninus verkleinert. Hier ist aber beim Kieferschluss der vorgesehene Platz für den Caninus des Unterkiefers.
    • In weiterer Folge kann es also zur Ablenkung/Fehlstellung des Unterkiefercaninus kommen.
    • Außerdem bietet die Engstelle im Oberkiefer einen wunderbaren Nährboden für Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen.

Was bedeutet ein persistierender Zahn für meinen Hund?

  • Es ist wichtig, einen persistierenden Zahn zeitnah zu entfernen.
  • Das sollte bereits erfolgen, sobald die bleibenden Zähne sichtbar werden, und so klar ist, dass es sich um eine Fehlstellung handelt.
  • Durch die frühzeitige Behebung dieser Fehlstellung können Kieferfehlstellungen und Zahnverschiebungen verhindert werden.

Wann soll ich mit meinem Welpen zur Zahnuntersuchung zum Tierarzt kommen?

  • Grundsätzlich werden bei jeder (Impf-) Untersuchung das Maul und die Zähne im Zuge des allgemeinen Untersuchungsganges untersucht.
  • Bei Welpen liegt der Schwerpunkt auf der Kieferstellung und Zahnstellung.
  • Auch fehlende oder doppelt angelegte Zähne werden hier detektiert.
  • Das bedeutet, ab einem Alter von 3 Monaten bis zum Abschluss des Zahnwechsels ist der monatliche Besuch beim Tierarzt besonders wichtig.
  • Frühzeitig erkannte Fehlstellungen können im „jungen“ Kiefer noch schnell und ohne sehr großen Aufwand korrigiert werden.

Mein Welpe hat eine Kieferfehlstellung. Was soll ich jetzt tun?

  • Persistierende Zähne möglichst rasch von Ihrem Zahntierarzt entfernen lassen.
  • Zahnfehlstellungen, vor allem die, die zu einem traumatischen Einbiss führen, zeitnah korrigieren lassen. (Zahnspangen gibt es auch für Hunde 😊)
  • Bitte informieren Sie auf jeden Fall den Züchter von der diagnostizierten Fehlstellung Ihres Welpen.

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